Die Geschichte des HSV Gratkorn beginnt mit der Übersiedlung des Ersten Artillerie Regiments von Straß nach Gratkorn in die neu errichtete Hackherkaserne im Jahr 1971. Ludwig Pirker und Gunter Posch waren hier von Beginn an die treibenden Kräfte im Verein.
Ludwig Pirker beim Alpencup 1987 in Leibnitz
Bei den Österr. Meisterschaften in Linsenberg/K im Jahr 1973 belegte Ludwig Pirker bereits Rang drei bei den Senioren. In der Vereinswertung im Steirischen OL-Cup wurde der HSV Gratkorn Vierter hinter Leibnitzer AC, HSV Graz und TVN Kindberg unter neun registrierten Vereinen. Ludwig Pirker siegte in der Seniorenwertung.
Die ÖFOL Jahreshauptversammlung 1974 fand am 21.4.1974 in der Hackherkaserne in Gratkorn statt. Franz Trampusch wurde dort einstimmig zum neuen ÖFOL-Präsidenten gewählt.
1974 trat der HSV Gratkorn auch als Organisator der Steirischen Nacht-OL-Meisterschaft in Semriach auf der fünffarbigen-OL-Karte Jägerhof auf. In der Kategorie H15-16 stellte der HSV Gratkorn mit Ferdinand Ferstl sogar den Meister.
Die Karte Jägerhof bei Semriach (aufgenommen und gezeichnet von Ludwig Pirker), die auch noch für einen SO-Cup Lauf im Jahr 1982 verwendet wurde
1975 ermittelten die Steirer auf der für die Heeres-Weltmeisterschaft (CISM 1974) gezeichneten Karte Kaiserwald ihre Landesmeister. Der HSV Gratkorn organisierte diese Meisterschaft, als Wettkampfzentrum diente dabei das Gelände um den Badeteich in Weitendorf bei Wildon. Erstmals gelang es dabei Franz Hartinger, seinem Bruder Sepp (nach fünf Siegen en suite) bei einer OL-Tagmeisterschaft den Landesmeistertitel abzuluchsen.
Auf der sportlichen Seite tauchten nunmehr oft Namen wie Franz Neuhold (später eine tragende Säule beim HSV Feldbach) oder Franz Menczigar (vorher beim HSV Graz) in den Ergebnislisten bei landesweiten und auch bei nationalen Bewerben auf.
1979 entstand östlich von Gratkorn die Karte Dult (Kartenzeichner Volkmar und Walter Pötsch), Schauplatz der Österr. Nachtmeisterschaft 1979 (Wettkampfleiter: Franz Maier + ). Blickt man in die Ergebnislisten: Marianne und Franz Hartinger fühlten sich bei Nebel und Hagelgewitter in der Dult sehr wohl und gewannen die Meistertitel in den Eliteklassen.
Die Karte Dult bei Gratkorn aus dem Jahr 1979 (Quelle: OrientierungsLauf Archiv Fürnkranz (OLAF Österreich))
Durch die Verlegung von militärischen Einheiten von Gratkorn in andere steirische Kasernen und die Pensionierung von Ludwig Pirker kam es in den 1980er und 1990er Jahren für einige Jahre fast zum Stillstand in der OL-Sektion.
Im Jahre 1996 tauchten mit Herbert Pendl und Gerald Schloffer (ein Computerspezialist) zwei neue Gesichter aus der OL-Sektion des HSV Gratkorn beim Übungsleiterkurs des STOLV auf - wohl auch inspiriert von den OL-Pionieren Gerli Hoch und Franz Hartinger folgte nunmehr eine zweite sehr aktive Phase. Und schon bald gab es auch wieder Veranstaltungen, bestens organisiert von den rührigen Gratkorner Heeressportlern.
Das Problem zu Beginn war: es gab keine vereinseigenen aktuellen OL-Karten. So holte Herbert Pendl Anleihen beim ÖFOL (Schielleiten) und bei anderen Vereinen im Umfeld.
1994 wurde im Oktober auf der Schielleiten Karte die Steirische Meisterschaft durchgeführt, Im Juni 1995 folgte im Grazer Lechwald die Steirische Sprintmeisterschaft (Kurzstrecke).
Siegerehrung für den STOLV-Cup 1995 - ganz rechts Herbert Pendl
1996 leisteten Herbert Pendl, Gerald Schloffer und Co. Pionierarbeit für den STOLV und organisierten in der Mantscha (Karte OLC Graz) die erste Steirische Mannschaftsmeisterschaft. Die Titel in den Hauptkategorien gingen bei den Herren an den OLC Graz (Herwig Allwinger, Thomas Krejci und Michael Melcher) und bei den Damen an das Team des Leibnitzer AC (Johanna, Susanne und Ulrike Hartinger).
1997 richtete der HSV Gratkorn die Ultralang-Landesmeisterschaft für das Burgenland und die Steiermark im Kaiserwald bei Wundschuh (Karte HSV Graz) aus.
Ehrung der erfolgreichsten Steirer im Rahmen der STOLV-Gala im Peterhof bei Gratkorn (von links: STOLV-Präsident Gerli Hoch, Jürgen Egger, Thomas Krejci, Andreas Pölzl, STOLV-Vizepräsident Franz Hartinger)
Herwig Allwinger zeichnete in diesem Jahr die Karte in der „Dult“ neu und vergrößerte diese bis an den Rand des Ortszentrums der Marktgemeinde Gratkorn.1998 im August folgte als „Krönung“ ein nationales Zweitage-OL-Event auf der neuen Karte: mit der Österreichischen Meisterschaft im Sprint und der ÖHSV Meisterschaft (auch Staffel). Thomas Krejci wurde in der Herren-Elite Vizemeister.
(Bericht: Herbert Pendl, Text geringfügig ergänzt durch Franz Hartinger)
Anmerkungen Franz Hartinger:
1999 wurde im September mit Erfolg die Steirische Tag-OL-Meisterschaft über die Langdistanz mit dem Wettkampfzentrum beim Gasthaus Pucher in Gratkorn organisiert (Wettkampfleiter und Bahnleger Herbert Pendl, Auswertung: Geri Schloffer).
Herbert Pendl war auch ein aktives Mitglied im Steirischen OL-Verband und organisierte auch mehrmals die STOLV-Gala.
Mit der Auflösung des Panzerartilleriebataillon 1999 und dem Abgang des Bataillonskommandanten Oberst Dieter Alesch, der selbst Orientierungsläufer war und die Sektion immer tatkräftig unterstützt hatte, wurde das Kaderpersonal (auch das OL-Organisationsteam) auf mehrere Standorte in der Steiermark aufgeteilt; somit war das Ende der Sektion OL in Gratkorn besiegelt.
Herbert Pendl wechselte anschließemd ins Lager der Stocksportler (Verantwortlicher für die EDV-Wertung, später auch als Funktionär).