Erst zum dritten Mal wurde die Ski-Orientierungslaufweltmeisterschaft in Österreich ausgetragen – zum zweiten Mal nach 1982 in der Steiermark und in Ramsau/Dachstein, auf historischem Boden sozusagen.
Das Land Steiermark mit der Steiermark-Werbung, die Gemeinde Ramsau und die Tourismusregion Schladming-Dachstein konnten sich über einen großen Rückfluss an Werbeminuten freuen – die Veranstaltungswoche wurde in 6 Ländern live im Fernsehen gezeigt und in mehr als 50 Ländern mittels Internet-Livestream.
Überhaupt wurden die Bewerbe in Ramsau/Dachstein von Aktiven und Betreuer/-innen als die beste Ski-OL-Veranstaltung der letzten Jahre bezeichnet.
Das freute natürlich auch die vielen Steirischen Helfer/-innen im Team, allen voran Günter Kradischnig in der Organisationsleitung, Franz Hartinger (Medien und Sprecher), das Start- und Aufbauteam aus dem Mürztal (Gottfried Lang, Alois Pintarelli, Günther Pirchegger und Manfred Spandl) und die Leiterin des Küchenteams Gabi Hoch.
Abschneiden der Steirerinnen
Nicht ganz nach Wunsch lief es für die beiden Steirerinnen Antonia Erhart (OLC Graz) und Juniorin Camilla Aigmüller (SU Schöckl Orienteering) bei ihrer Heim-WM.
Antonia Erhart – bei ihrer vierten WM am Start – hatte sich als Ziel einen Top-20-Platz gesetzt. Im Sprint vom Ramsauer Kulm in die Zielarena kam sie orientierungstechnisch mit den schwierigen Bedingungen (Schneefall und Sturm machten die Ski-Doo-Spuren nahezu unkenntlich) zu Beginn nicht zurecht. „Physisch war es gut“ erzählte die angehende Juristin. In der Nacht zum Mittwoch hatte sie mit einer Erkältung zu kämpfen, musste die Verfolgung auslassen und dann fehlte ihr die Kraft für die Mitteldistanz und die Staffel. So blieben die Plätze 27 im Sprint und auch auf der Mitteldistanz und Rang 11 in der Staffel (mit Jungvater Tobias Habenicht als Staffelpartner) in den Ergebnislisten – ungefähr vergleichbar mit den Resultaten der letzten drei Weltmeisterschaften.
Debütantin Camilla Aigmüller verlor im Sprint auf den schwierigen Abfahrten viel Zeit und belegte Rang 30. Auf der Langdistanz von der Rittis über den Kulm ins Zielstadion erreichte sie den 27. Platz und über die Mitteldistanz Platz 30. In der W-20-Staffel (mit Marie Varga und Marie Hauser) wurde der 7. Platz erreicht. „Meine Lieblingsdisziplin ist der Fuß-OL. Meine Großeltern haben ein Haus in Ramsau, daher kann ich auch gut langlaufen. Nur an die Spitze reicht es derzeit (noch) nicht“, zieht Camilla Bilanz.
Alle Ergebnisse
Die beiden Steirerinnen in Ramsau am Dachstein: Antonia Erhart (links) und Camilla Aigmüller (rechts) (Fotos: Hartinger)
Medaillenspiegel
Interessant ist ein Blick auf den Medaillenspiegel: insgesamt konnten Aktive aus neun Nationen Medaillen erringen.
In der Elite überstrahlt bei den Herren Norwegens Jörgen Baklid mit 4 Goldenen die Konkurrenz.
Bei den Damen erkämpften Magdalena Olsson (SWE) und Anna Ulvensoen (NOR) jeweils zwei Goldmedaillen. Aber Olsson holten sich dazu noch zwei Silbermedaillen.
In der Länderwertung siegte Norwegen mit fünf Goldmedaillen vor Schweden mit 2 mal Gold. Überraschend an der dritten Stelle die Schweiz mit zwei Silber- und einer Bronzemedaille. Dahinter folgt Bulgarien, dank Stanimir Belomazhev (Silber im Sprint). Enttäuscht waren die Finnen, die diesmal nur zwei Bronzemedaillen in den Elitekonkurrenzen erringen konnten (Platz fünf im Ranking).
Bei den Junioren (U 20) führen Finnland und Estland mit jeweils 3 Goldenen das Ranking an; an der dritten Stelle landeten die Schweden mit 2 Goldmedaillen.
Bei den Jugendlichen U 17 verteilten sich die Medaillen auf acht Nationen. Hier führen Tschechien, Lettland und die Schweiz mit jeweils zwei Goldmedaillen die Wertung an. Die Topnationen der Elite Norwegen, Schweden und Finnland folgen weit dahinter.
Im Gesamten (Jugendliche, Junioren und Elite) liegen die Schweden mit gesamt 19 Medaillen (5 Gold, 9 Silber und 5 Bronze) in der Wertung klar in Front, gefolgt von Norwegen, Finnland, Estland der Schweiz, Tschechien und Litauen. Die Goldmedaillen verteilen sich auf Aktive aus acht Nationen.
Spannend wird in der Zukunft sein ob es den jungen Aktiven aus Tschechien, Estland, Lettland und aus der Schweiz gelingen wird, in die Elite-Phalanx der Nordländer einzudringen.
(Bericht: Franz Hartinger, Günter Kradischnig)